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China-Probleme bremsen Schaeffler-Umsatz: Aber mehr Gewinn

Der Auto- und Industriezulieferer hat in schwierigem Umfeld mehr verdient als von Experten erwartet. Unter dem Strich konnte Firmenchef Rosenfeld dank Sondereffekten sogar einen deutlichen Sprung nach oben vermelden.

Schaeffler Daniel Karmann/dpa

Herzogenaurach (dpa/lby) - Vor der im vierten Quartal bevorstehenden Fusion mit dem E-Mobilität-Spezialisten Vitesco hat der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres nicht zulegen können. Der Umsatz sei mit 4,085 Milliarden Euro um 1,6 Prozent unter Vorjahresniveau geblieben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Für das gesamte Geschäftsjahr werde aber weiterhin mit einem deutlichen währungsbereinigten Umsatzplus gerechnet. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn aber um fast 80 Prozent auf 231 Millionen Euro. Hier kamen Sondereffekte zum Tragen.

Konzernchef Klaus Rosenfeld führte die Umsatzrückgänge vor allem auf schwierigere Geschäfte mit Windkraftantrieben in China zurück. «Wir hatten Probleme beim Thema Wind in China. Dort gibt es einen starken Preiswettbewerb», sagte Rosenfeld der Deutschen Presse-Agentur. Im vergangenen Jahr sei das China-Geschäft sehr stark gewesen. Zudem habe das erste Quartal wegen des frühen Osterfestes in Europa weniger Arbeitstage gehabt als im Vorjahr. Die geringeren Umsätze seien aber durch ein starkes Aftermarket-Geschäft, das vor allem auf die Reparatur eigener Produkte setzt, wieder aufgefangen worden.

Die von den Hauptversammlungen beschlossene und in Gang gesetzte Fusion mit dem E-Mobilitätsspezialisten Vitesco werde derzeit genauestens vorbereitet. «Die Verschmelzung läuft gut. Wir bereiten uns planmäßig auf Day One vor», sagte Rosenfeld. Ein Team von 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei an den Integrationsvorbereitungen beteligt.

Bei Schaeffler selbst gewinne die E-Mobilität ebenfalls weiter an Bedeutung. Im ersten Quartal seien Aufträge in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im Bereich E-Mobilität eingegangen. Der Auftragseingang für die gesamte Autosparte Automotive habe bei 2,1 Milliarden Euro gelegen. «Es war gut, das Geschäft mit Verbrennerantrieben zu halten. Ebenso richtig ist die Zukunftsentscheidung hin zur E-Mobilität.»

Trotz des schwierigen Umfelds hielten die Herzogenauracher die Profitabilität nahezu stabil, der Ergebnisrückgang fiel spürbar geringer aus als befürchtet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank zwar im ersten Quartal im Jahresvergleich um 4,1 Prozent auf 322 Millionen Euro, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Analysten hatten zuvor allerdings einen deutlich größeren Rückgang befürchtet. Die entsprechende operative Marge lag mit 7,9 Prozent lediglich 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. «An unserem Ausblick für das Gesamtjahr halten wir unverändert fest», sagte Rosenfeld.

© dpa-infocom, dpa:240507-99-949451/4

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